Einleitung - Warum ich mich für eine Brustverkleinerung entschied

22.09.2013 00:00

Es ist der 22. September 2013. Mein erster Blogeintrag an diesem Tag.

Nach vielen Jahren des stillen Leidens habe ich endlich den Entschluss gefasst meine Brüste verkleinern zu lassen. 

Ich hatte Probleme mit meinen Brüsten seit ich ca 12 Jahre alt war. Wie so viele Frauen hatte ich ein sehr schlechtes Selbstwertgefühl weil meine Brust bereits in jungen Jahren stark hing. Mit 12 hatte ich bereits ein volles C-Körbchen was sich später zu einem D, dann einem DD entwickelte.  Diese Frühreife tat mir in vielerlei Hinsicht nicht gut. Viel zu früh wurde ich ein Objekt der Begierde für wesentlich ältere Männer. Ich zog ständig anzügliche Blicke auf mich, und in einem so zarten Alter, war mir diese extreme Aufmerksamkeit sehr sehr unangenehm. Nicht nur das, ich konnte mit ihr nichts anfangen. Ich wußte schließlich nicht, was an mir so besonders war. Ich wußte natürlich, daß die Aufmerksamkeit hauptsächlich meinen Brüsten galt.

Aber ich konnte nicht verstehen, wieso mich meine Außenwelt so reizvoll fand. Ja ich fand meine Brust häßlich. Zudem machten mir diese dummen Kommentare auf der Straße zu schaffen, manchmal machten sie mich wütend, manchmal machten sie mir Angst. Ältere Männer die mich in öffentlichen Verkehrsmitteln anstarrten, mit Blicken auszogen und unverhohlen  von unten bis oben musterten, verstärkten mein Gefühl, dass diese Brüste letzten Endesnichts Gutes sein konnten. Ich fühlte mich wie Freiwild und ich musste dazu nicht leichtbekleidet umherlaufen. Es reichte auch ein engeres Top in dem ich die Kurven unmöglich verstecken konnte.

Ich lernte nicht nur körperlich, dass Sie ein Ballast waren sondern auch seelisch. Einfach, weil mein Kopf ständig darum kreiste. Ich bin der festen Überzeugung, dass Männer immer glauben , diese gierigen Blicke und die Aufmerksamkeit müsse von  Frauen als „toll“ empfunden werden.  Das ist schlichtweg falsch. Vielleicht sollten Männer auch einmal davon ausgehen, dass es der Frau unangenehm ist, wenn sie unverhohlen angestarrt wird. Ich hatte nie um diese „Aufmerksamkeit“ gebeten, ich versuchte ständig, ihr zu entgehen..

Wie schon erwähnt, brachte die Vermeidung von weit ausgeschnittenen Shirts, Tops ect nichts. Zudem wurde es mit zunehmender Größe immer schwerer schöne Bekleidung und vor allem passende BHs zu finden. BHs in großen Größen zu finden war vor 18-20 Jahren noch nicht so leicht wie heute. Man musste lange suchen um nicht die „Oma-beige“-Variante tragen zu müssen und die BHs kosteten um die 100DM. Blusen wurden zu Erzfeinden, alles was Knöpfe oder Reissverschlüsse hatte flog raus, weil es durch die riesen Brust unvorteilhaft aufklaffte oder Wellen schlug wo es fehl am Platz war. Tops mit Applikationen auf der Brust die diese nur noch optisch vergrößerten fielen auch flach, ebenso schulterfreie Tops, Neckholder ect pp. Man kann mit Größe E-G unmöglich einen BH tragen den man nicht sieht. Die meist sehr breiten und häßlichen Träger versuchte ich also ständig zu verstecken.  Einen halterlosen BH tragen zu können war mein größter Traum, da ich schulterfreie Tops absolut schick fand. Ich bin an zig Modellen gescheitert, das Gewicht der Brüste war einfach immer zu groß.

Diese BHs hinterließen Einschnitte in der Haut, unterhalb der Brust auf den Rippen, und überall an den Schultern.  Ich hatte ständig Kopfschmerzen, weil meine Schultern ständig nach vorne gezogen waren. Ich hatte mir angewöhnt so die Brust zu verstecken und zusätzlich die Bandscheiben zu entlasten wenn ich stand.  Nachdem ich im Alter von 21 und 22 zwei Kinder bekommen hatte waren meine Brüste leider nicht nach den Geburten geschrumpft, wie das wohl bei einigen Frauen der Fall ist. Sie wuchsen pro Kind um eine ganze Größe. Von DD auf E, dann auf F. Inzwischen bin ich bei  80 G angekommen. Bei einer Kleidergröße von 38 / 40 sehe ich einfach „top-heavy“ aus.

Wenn man einen solchen Busen hat, ist jeder Minirock zu viel. Jeder Ausschnitt zu groß. Man ist immer sehr nah an der „Pornostar“-Grenze, wenn man nicht ständig aufpasst was man anzieht.

Es ist immer alles etwas too much.

Ich wollte nicht ständig als „sexy“ wahrgenommen werden, sondern als schön oder hübsch. Das ist ein feiner aber großer Unterschied.

 

 

 

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